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Auf dem Parkplatz P3 an der Manchinger Straße entsteht ein Containerdorf für bis 250 Asyl suchende Erstankömmlinge 

(ty) Ingolstadt wird Not-Erstaufnahmeeinrichtung. So lautet der offizielle Titel für das Containerdorf, das in Zusammenarbeit der Regierung von Oberbayern und der Stadt Ingolstadt an der äußeren Manchinger Straße entstehen soll. Auf dem Parkplatz P3 gegenüber dem Tierheim. Bis zu 250 Menschen, die mit nicht mehr ankommen werden als den Kleidern, die sie am Körper tragen, sollen dort untergebracht, verpflegt medizinisch und sozial betreut werden. Und je nach Baufortschritt sollen die dann in die Immelmannkaserne verlegt werden, die in der Endausbaustufe für bis zu 260 Menschen Platz bietet.

Das Container-Dorf selbst wird vom staatlichen Bauamt errichten. Um die energetische Erschließung kümmert sich die Stadt Ingolstadt ebenso wie um die komplette Infrastruktur von der Verpflegung bis zu Sprachkursen, von der Bekleidung bis zur Anbindung mittels der INVG an die Innenstadt. „Dafür werden wir eigene Container aufstellen, um alles auf die Reihe zu kriegen“, meint der städtische Pressesprecher Gerd Treffer.

Etwa ein Fünftel der vom FC 04 genutzten Parkplatzfläche wird das Containerdorf in Anspruch nehmen. Mit dem Verein sei, wie der städtische Pressesprecher Gerd Treffer sagt, die Maßnahme ebenso abgestimmt wie mit sämtlichen Hilfsorganisation, dem Klinikum, dem Gesundheitsamt und den entsprechenden Stellen in der Verwaltung.

398 Asylbewerber beherbergt die Stadt bislang, 170 sollen bis Jahresende noch dazukommen. Und bis Ende 2015 werden sich in Ingolstadt rund 900 Asylbewerber aufhalten. Ein Teil davon wird in dem staatlich-städtischen Kooperationsprojekt an der Manchinger Straße wohnen, auf rund 2000 Quadratmetern, mit einem Zaun abgetrennt.

Eine beachtliche Herausforderung für Verwaltung, Politik und viele soziale Einrichtungen. Denn immerhin liegt die komplette Infrastruktur in städtischer Verantwortung. Und die beginnt bei der Eingangsuntersuchung, an der auch das Klinikum mitwirken wird, geht über die Sozialbetreuung der Ankömmlinge und notwendigen Sprachkursen bis zur Verpflegung und Bekleidung, von den ärztlichen Diensten bis hin zur schulischen Betreuung der Kinder.

Dafür hat die Stadt eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich aus Verwaltung, Politik, sozialen Diensten und Polizei zusammensetzt und sich einmal pro Woche trifft. Zusätzlich gibt es einen politischen runden Tisch.

„Es wird hier etwas schiefgehen“, ist sich Gerd Treffer bei dem aus dem Boden gestampften Asylbewerberdorf sicher. Er baut indes auf die Welle der Hilfsbereitschaft, die bislang in der Stadt schon zu spüren war und die sicher auch helfen werde, künftige Probleme in den Griff zu bekommen.

Wann das Containerdorf aufgebaut wird, ist derzeit noch nicht klar. „Wir sind auf jeden Fall in den Startlöchern“, sagte Treffer heute. Was bedeutet, die Stadt kann die von ihr zu errichtenden Container, die notwendig sind, um die ganzen sozialen, medizinischen und pädagogischen Aufgaben vor Ort erledigen zu können, aufstellen, sobald sie benötigt werden. Und an das notwendige zusätzliche Personal ist auch gedacht. „Wir müssen massiv aufstocken“, so Treffer.

Er setzt auch auf die Erfahrungen, die andere Städte mit Erstaufnahmeeinrichtungen bereits gemacht haben und die sich die Stadt Ingolstadt eingeholt hat. Bei allem Engagement aber weiß auch er, dass Probleme nicht ausbleiben werden, dass es Menschen in Ingolstadt gibt, die Asylbewerber strikt ablehnen und das man nicht alles antizipieren kann, was in so einer Erstaufnahmeeinrichtung schief laufen könnte.

 

 


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